Neuer Leibniz-Wissenschaftscampus startet in Saarbrücken

Saarbrücken (dpa/lrs) - Zur Behandlung von chronisch Kranken forschen
sie an Implantaten mit medikamentenproduzierenden Bakterien, die im
Körper Arzneimittel bei Bedarf kontrolliert abgeben können: Mit dem
Schwerpunkt «Lebende Therapeutische Materialien» geht am Mittwoch in
Saarbrücken ein neuer Leibniz-Wissenschaftscampus an den Start.
Partner im Verbund sind das Leibniz-Institut für Neue Materialien,
die Universität des Saarlandes und das Helmholtz-Institut für
Pharmazeutische Forschung Saarland. Für das Projekt stehen insgesamt
rund 4,3 Millionen Euro für vier Jahre zur Verfügung.

In einem Wettbewerbsverfahren habe die Leibniz-Gemeinschaft eine
Förderung von 900 000 Euro für die gemeinsame Erforschung neuer
Materialien zur personalisierten Verabreichung von Biotherapeutika
bewilligt, hieß es in der Mitteilung. Die übrigen Beträge stammen von

den Partnern, 400 000 Euro kommen von der Staatskanzlei des
Saarlandes.

Im Rahmen des Leibniz-Wissenschaftscampus werden junge
Wissenschaftler gefördert, die in den beteiligten Institutionen
arbeiten und interdisziplinär ausgebildet werden. Insgesamt seien 15
Gruppen geplant, Kern des Ganzen seien 18 Doktoranden, sagte der
Koordinator des Leibniz-Wissenschaftscampus, Mario Quilitz.

Bundesweit gibt es mehr als 20 Leibniz-Wissenschaftscampi. Dabei
arbeiten Leibniz-Einrichtungen jeweils eng mit Hochschulen zu einem
bestimmten Themenkomplex zusammen. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet
96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Der Gesamtetat der
Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.