MV startet gelassen in Urlaubssaison - kein Ansturm, normaler Stau

Mit dem Start der Sommerferien in mehreren Bundesländern ist auch
Mecklenburg in die Urlaubssaison gestartet. Hier und da waren Straßen
und Strände voll. Für einen behutsameren Start sorgte aber nicht nur
die Corona-Pandemie.

Rostock/Stralsund (dpa/mv) - Erst hitziges Sommersonnenwetter, dann
wechselhaftes Gewitterwetter: In Mecklenburg-Vorpommern hat nicht nur
die Corona-Pandemie, sondern auch das Wetter den Start in die
Urlaubssaison bestimmt. Nach einem heißen Sommertag hat das Tief
«Sylvia» am Samstagabend die trockene Hitze der Vortage vertrieben
und zeitweise Regen und Gewitter nach Mecklenburg-Vorpommern
gebracht. Bei Temperaturen von bis zu 26 Grad bei Greifswald und 22
Grad auf Rügen und in Schwerin konnten viele Urlauber am Sonntag die
Sonnenschirme deshalb ungeöffnet lassen.

Volle Strände und volle Straßen gab es deshalb vor allem am Samstag,
aber auch am Sonntag war sowohl in den Urlaubsorten als auch auf den
Autobahnen was los. Auf den Straßen des Landes kam es wegen des
Urlaubsverkehrs zu den «normalen» Verkehrsbehinderungen, wie ein
Polizeisprecher am Sonntag in Rostock sagte. «Es war jedenfalls nicht
mehr als sonst an einem An- und Abreisetag im Sommer. Das gehört dazu
und ist das ganz normale Saisongeschäft.» Bauarbeiten auf den
Autobahnen verlangsamten den Verkehrsfluss zusätzlich.

Mit Gelassenheit betrachtete auch der Tourismusverband MV den
touristischen Andrang am Wochenende. «Wir sind da ganz unaufgeregt.
Ansturm trifft es nicht richtig. Das ist das, was man Sommer für
Sommer erlebt, wenn die Menschen in die Urlaubsregionen aufbrechen»,
sagte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbands
Mecklenburg-Vorpommern, der Deutschen Presse-Agentur. Dass nun
aufgrund der Corona-Lockerungen mehr Gäste ins Land kämen, sei indes
ein Trugschluss. Tagesbesucher aus anderen Bundesländern dürfen
beispielsweise nicht einreisen, zudem seien die Kapazitäten in den
Hotels, Pensionen und auf den Campingplätzen coronabedingt auf etwa
80 Prozent verringert.

Er rechnete an diesem Wochenende mit etwa 350 000 bis 400 000
Übernachtungsgästen, die Beherbergungsbetriebe seien damit weitgehend
ausgelastet und würden das auch den Sommer über bleiben. «Im
Regelfall würden dann noch bis zu 200 000 Tagestouristen kommen und
die kommen nun eben nicht.»

An den Stränden und in den Urlaubsorten hätten sich die Urlauber
weitgehend an die coronabedingten Abstands- und Einreiseregeln
gehalten. «Wir haben einen Bäderdienst im Dienst. Wir haben bis jetzt
keine Meldungen bekommen», sagte ein Polizeisprecher in
Neubrandenburg.

Mecklenburg-Vorpommern setzt bei der Öffnung für den Tourismus auf
einen behutsamen Start, um eine Nachvollziehbarkeit der Kontakte im
Corona-Fall gewährleisten zu können. Grenzkontrollen gibt es nicht,
stichprobenartige Kontrollen in den Urlaubsorten dagegen schon. Wer
dann keine Buchung vorweisen kann, muss mit Sanktionen rechnen.

Touristen aus Risikogebieten wie dem Kreis Gütersloh in
Nordrhein-Westfalen müssen zudem einen maximal zwei Tage alten,
negativen Corona-Test vorweisen. Der Polizei zufolge mussten
zumindest im östlichen Mecklenburg-Vorpommern deshalb keine Urlauber
wieder nach Hause geschickt werden. «Davon habe ich bis jetzt noch
nichts gehört», sagte ein Sprecher dazu am Samstag.

Die wichtigsten Ziele sind die Badeorte an der Ostseeküste und die
Mecklenburgische Seenplatte. An diesem Wochenende hatten in sechs
Bundesländern die Sommerferien begonnen.