Corona-Pandemie: 10 Millionen Fälle und fast 500 000 Tote weltweit

Das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. In Ländern wie den
USA und Brasilien steigen Infektionszahlen rasant. Vielerorts gibt es
hohe Dunkelziffern. Und die wirtschaftlichen Folgen betreffen alle
Länder.

Washington (dpa) - Rund sechs Monate nach Beginn der
Coronavirus-Pandemie gibt es US-Wissenschaftlern zufolge bereits mehr
als zehn Millionen bestätigte Infektionen und knapp 500 000
Todesfälle. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns
Hopkins in Baltimore hervor.

Die jüngsten Daten geben das ganze Ausmaß der Corona-Pandemie
vermutlich nur teilweise wider: Experten zufolge gibt es in vielen
Ländern eine hohe Dunkelziffer an Infektionen und Todesfällen, die
nicht durch Tests bestätigt wurden. Selbst in den USA gehen Experten
der Regierung davon aus, dass wegen asymptomatischer Fälle nur ein
Bruchteil der Infektionen erfasst wird.

Zudem haben die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie inzwischen die
schlimmste globale Rezession seit der Weltwirtschaftskrise vor rund
90 Jahren ausgelöst, wie der Internationale Währungsfonds in dieser
Woche warnte. Erst kommendes Jahr soll sich die Wirtschaft wieder
erholen - sofern das Virus im Laufe des Jahres weitgehend unter
Kontrolle gebracht werden sollte.

Das am schlimmsten von den Gesundheitsfolgen der Pandemie betroffene
Land sind die USA. Dort gab es bis Sonntag mit 2,5 Millionen die
meisten bestätigten Infektionen und mit mehr als 125 000 Opfern auch
die meisten bekannten Corona-Todesfälle. Am Samstag hatten Behörden
dort Johns Hopkins zufolge 45 255 bestätigte Neuinfektionen gemeldet
- die bislang größte Zunahme innerhalb eines Tages seit Beginn der
Pandemie. Vor allem Bundesstaaten im Süden des Landes wie Florida,
Texas, Arizona und Kalifornien meldeten Höchststände bei den
Neuinfektionen. Ein Nachlassen der Pandemie schien daher zunächst
nicht in Sicht.

Global betrachtet folgte an zweiter Stelle Brasilien, wo sich der
Erreger Sars-CoV-2 zuletzt ebenfalls rasant ausbreitete. Dort gab es
Johns Hopkins zufolge 1,3 Millionen bekannte Infektionen und rund
57 000 Todesfälle. In Bezug auf die bestätigten Corona-Infektionen
folgten dahinter Russland (630 000), Indien (530 000) und
Großbritannien (310 000).

Die Opferzahl in den USA mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern ist
weltweit die höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl
ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher.

In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge
rund 38 Menschen pro 100 000 Einwohner. In Großbritannien liegt
dieser Wert gerundet bei 66, in Italien bei 57 und in Schweden bei 52
- in Deutschland hingegen bei 11.

Die Webseite der Hopkins-Uni wird regelmäßig mit eingehenden Daten
aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die
offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen
Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten
korrigiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) registrierte bis
Sonntag 9,82 Millionen bekannte Infektionen und mehr als 495 000
Todesfälle.

Die Coronavirus-Pandemie begann Ende 2019 in der chinesischen
Millionenmetropole Wuhan. Das Coronavirus Sars-CoV-2 kann die
Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder
immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann.