Kreis Gütersloh: Zahl positiver Tests in übriger Bevölkerung steigt

Gütersloh (dpa) - Die Zahl der nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektionen
in der übrigen Bevölkerung - ohne direkten Bezug zur
Tönnies-Belegschaft - ist nach Angaben vom Kreis Gütersloh «merklich
»
angestiegen. Grund dafür seien wohl vor allem die deutlich
umfangreicheren Tests, viele der Infizierten zeigten aber keine
Symptome. Vom 20. bis zum 26. Juni seien insgesamt 75 Fälle in der
übrigen Bevölkerung bekannt geworden - also bei Personen, die keinen
direkten Bezug zu der Firma Tönnies haben, erklärte der Kreis
Gütersloh in einer Mitteilung am Samstagabend. Das waren den Angaben
zufolge 28 mehr als am Vortag berichtet.

Wenige Stunden zuvor hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) nach dem Besuch eines Testzentrums in Gütersloh davon
berichtet, dass bei rund 4100 Tests in der Allgemeinbevölkerung nur 9
Infektionen nachgewiesen worden seien. Dabei nannte er allerdings
keinen Zeitraum für diese Daten. Ein Ministeriumssprecher verwies
darauf, dass den Kreisen häufig früher Daten vorliegen als auf
Landesebene.

Nach Angaben des Kreises, ist die Zunahme vermutlich durch die starke
Ausweitung der Tests unter anderen in den sechs Diagnosezentren
bedingt. Ein Sprecher des Kreises verwies auf Nachfrage auf die
Dunkelziffer bei den Infektionen, die auch bei Corona vermutet wird.
Ein gutes Zeichen sei, dass es keinen Anstieg der an Covid-19
Erkrankten gebe. Der Kreis Gütersloh wird unter anderem auch von
Experten des RKI unterstützt.

Der Kreis Gütersloh veröffentlicht als weiteren Indikator für die
Corona-Verbreitung in der Bevölkerung Testergebnisse eines großen
Diagnosezentrums der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.
Dort gab es nach Angaben des Kreises bei 3588 Befunden 12 positive
Fälle.