Facebook-Seite von Kretschmann nach Angriffen geschlossen

Via Podcast wendet sich Ministerpräsident Kretschmann in der
Corona-Krise regelmäßig an die Menschen. Nach der letzten Aussendung
sind die Reaktionen außergewöhnlich heftig gewesen - mit einer Folge
für Kretschmanns Internet-Auftritt.

Stuttgart (dpa/lsw) - Nach vielen Drohungen und Beleidigungen auf der
Facebook-Seite von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom
Netz genommen. Die Seite sei nach Veröffentlichung des jüngsten
Podcasts des Grünen-Politikers am Freitagabend ununterbrochen von
sogenannten «Corona-Rebellen und Verschwörungsideologen» angegriffen

worden, teilte das Staatsministeriums am Samstagabend mit.

«Im Sekundentakt posteten die Nutzerinnen und Nutzer zahlreiche
Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen
und andere strafrechtlich relevante Inhalte.» Insgesamt gingen in 20
Stunden weit mehr als 4000 Kommentare der «Störer» ein, wie es hieß
.
Ein normaler Betrieb der Seite sei daher nicht mehr möglich gewesen.
Die Seite war auch am Sonntag noch offline. Ein Sprecher sagte,
möglicherweise werde sie am Montag wieder online gestellt.

Kretschmann hatte sich am Freitag auf Youtube in seinem Podcast dafür
entschuldigt, dass er trotz der Corona-Vorschriften am Berliner
Flughafen Tegel kurz keinen Mundschutz getragen habe. Er sagte
außerdem: «Seit vielen Monaten kämpfen wir mit Corona. Und es ist
noch nicht vorbei. In manchen Kommentaren auf meiner Facebook-Seite
hört sich das anders an.» Er erklärte, dort schrieben manche
Mitbürger, die Pandemie sei jetzt weitgehend vorüber und das mit den
Schutzmaßnahmen müsse man nicht mehr so ernst nehmen. «Ich sage Ihnen

ehrlich: Solche Kommentare bereiten mir echte Sorge.»