Die Welt gegen Corona: Geberkonferenz startet mit Milliardenzusage

Was haben Angela Merkel, Shakira und David Beckham gemeinsam? Sie
engagieren sich für den Kampf gegen die Corona-Pandemie. Im Idealfall
fließen weitere Milliarden für Tests, Impfstoffe und
Covid-19-Behandlungen.

Brüssel (dpa) - Die EU hat zum Auftakt einer virtuellen
Geberkonferenz zur Corona-Pandemie weitere 4,9 Milliarden Euro
zugesagt. Das Geld solle eingesetzt werden, um besonders verwundbare
Länder zu unterstützen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen am Samstag. Jeder Mensch auf der Welt müsse Zugang zu
Tests, Behandlungen und Impfstoffen bekommen - egal wo er lebe, wo er
herkomme oder wie er aussehe.

Bei dem im Internet zu verfolgenden Event sollte es im Laufe des
Nachmittags auch Redebeiträge von Wissenschaftlern und anderen
Spitzenpolitikern wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs
Präsident Emmanuel Macron geben.

Für den Abend war dann noch ein Online-Konzert weltberühmter Musiker
und Stars angekündigt. Dafür hatten die Organisatoren unter anderem
Justin Bieber, Shakira, Coldplay und Miley Cyrus gewinnen können.

«Heute werden Künstler, Wissenschaftler und Staats- und
Regierungschefs (...) mit einer Stimme sprechen - in einem
außerordentlichen Moment globaler Einheit», hatte von der Leyen als
Mitveranstalterin kurz vor Beginn des Events kommentiert.

Der Anfang Mai mit einer ersten internationalen Geberkonferenz
gestartete Spendenmarathon hat bislang rund 9,8 Milliarden Euro
eingebracht. Mit dem Geld soll vor allem ein universeller Zugang zu
erschwinglichen Coronavirus-Impfstoffen, Behandlungen und Tests
ermöglicht werden.

Das Event am Samstag wurde von der EU-Kommission gemeinsam mit der
Nichtregierungsorganisationen Global Citizen organisiert. Sie konnten
für die Online-Gala auch zahlreiche nicht musizierende Stars für
Gastauftritte gewinnen. Zu ihnen zählen zum Beispiel die
Schauspielerinnen Kerry Washington und Charlize Theron,
Ex-Fußballprofi David Beckham und das frühere Top-Model Naomi
Campbell.

Moderiert werden sollte der Abend von Dwayne «The Rock» Johnson.
«Dieser kritische Moment in der Geschichte verlangt von uns allen,
zusammenzuhalten und eine bessere Zukunft für alle zu schaffen»,
sagte der Schauspieler zu seinem Engagement. Ziel sei es, die globale
Gemeinschaft zu stärken, die sich für gerechten Zugang zu
Gesundheitsversorgung einsetzt und gegen die enormen
Ungerechtigkeiten in unserer Welt kämpft.

Wann Impfstoffe und wirksame Arzneien gegen das Coronavirus
einsatzbereit sein werden, ist derzeit noch unklar. Die weltweit für
den Kampf gegen die Pandemie benötigten Mittel wurden zuletzt
allerdings von UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf rund 40
Milliarden US-Dollar (36 Mrd Euro) geschätzt.