Ersatz-Pride: Demo in Berlin gestartet

Berlin (dpa) - Trotz des abgesagten Christopher Street Days (CSD) in
der Hauptstadt am 25. Juli ist am Samstagmittag in Berlin ein
Demonstrationszug von Hunderten Schwulen, Lesben und Transsexuellen
gestartet. Unter dem Motto «Pride Berlin: Save our Community, Save
our Pride» wurden mehr als 1000 Teilnehmer erwartet. Sie wollten vom
Nollendorfplatz im Stadtteil Schöneberg über den Potsdamer Platz zum
Alexanderplatz ziehen. Die offizielle CSD-Parade mit Zehntausenden
Demonstranten, diversen Partywagen und Hunderttausenden Zuschauern
war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

Bevor sich die Demo in Marsch setzte, mahnten die Veranstalter, die
Corona-Auflagen wie das Abstandsgebot von eineinhalb Metern und das
Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu beachten. Im Großen und Ganzen
beherzigten die Teilnehmer den Appell. Einige führten
Regenbogenfahnen mit sich, und auf einem Transparent war zu lesen:
«No freedom until we are all equal» (Keine Freiheit, bis wir alle
gleich sind).

«Save our community, save our pride. Stoppt sexuelle Apartheid»,
forderten die Pride-Organisatoren per Facebook im Internet. Im
Mittelpunkt der Forderungen steht demnach die Situation der Schwulen,
Lesben und Transsexuellen in Polen, Russland und der Ukraine sowie
«die dramatische Lage der Berliner Szene/Community».

Mit den Christopher Street Days wird jedes Jahr an Ereignisse Ende
Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals in
Manhattan die Bar «Stonewall Inn» in der Christopher Street und
lösten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und
Transsexuellen gegen die Willkür aus.