Südafrikanisches Gericht bestätigt landesweiten Tabak-Bann

Pretoria (dpa) - Im Tauziehen um einen seit drei Monaten geltenden
landesweiten Tabak-Bann hat Südafrikas Regierung einen juristischen
Erfolg erzielt. Ein Gericht in Pretoria verwarf einen Antrag der in
der FITA zusammengeschlossenen unabhängigen Tabakproduzenten auf
umgehende Abschaffung des Verkaufsverbots, berichtete der
südafrikanische TV-Sender eNCA am Freitag. Im Kampf gegen das
Coronavirus hatte Südafrikas Regierung Ende März eine der weltweit
strengsten Ausgangssperren verhängt, die auch einen Alkohol- und
Tabak-Bann vorsieht. Der Alkohol-Bann wurde Anfang Juni aufgehoben,
der von Tabakprodukten blieb bestehen.

Die zuständige Ministerin begründete das damit, dass Raucher für
Komplikationen durch Covid-19 gefährdeter seien. Die Gegenseite hatte
angeführt, dass Zigaretten zu den wesentlichen Dingen des Lebens
zählten, da Raucher von ihnen abhängig seien.

Ein unabhängig von der FITA eingereichter Eilantrag des Tabakkonzerns
BAT auf Abschaffung des Banns wurde überraschend von Ende Juni auf
den 5. August verschoben, gab der Konzern am Freitag bekannt.

Nachdem Botsuana einen ähnlichen Bann aufgehoben hat, gilt Südafrika
nun als einziges Land auf dem Kontinent, das den Verkauf von Tabak
verboten hat. Der Kap-Staat hat 118 375 Covid-19-Fälle sowie 2292
Todesfälle gemeldet.