Laschet verteidigt Lockdown und schließt Änderungen nicht aus

Düsseldorf (dpa) - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den
Lockdown für die Kreise Gütersloh und Warendorf verteidigt. Man habe
«intensiv abgewogen, ob man einzelne Städte aus dem Kreis aus den
Regelungen herausnehmen kann, wofür es viele gute Gründe gibt», sagte

Laschet den «Westfälischen Nachrichten» (Samstag).

Die Verabredung der Länder mit der Bundesregierung und dem Robert
Koch-Institut sehe aber bewusst Regeln für das gesamte Kreisgebiet
vor. «Für die Zukunft wird man da vielleicht über neue Mechanismen
nachdenken müssen», so Laschet. Anlass des Lockdowns ist der massive
Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück.

In den Kreisen Warendorf und Gütersloh gibt es in vielen Gemeinden
Unverständnis darüber, dass angesichts sehr geringer Infektionszahlen
alle Gemeinden mit insgesamt rund 600 000 Einwohnern in den Lockdown
mussten - auch wenn sie räumlich sehr weit vom Schlachtbetrieb
entfernt liegen.

Bisher sieht der Pandemie-Plan nur den Lockdown für ganze Kreise oder
Großstädte vor, nicht für kleinere Gebiete. Laschet stellte in
Aussicht, dass man durch erhöhte Test-Kapazitäten in der kommenden
Woche vielleicht eine «neue Entscheidungsgrundlage» bekommen werde.