Corona-Quarantäne in Göttinger Wohnkomplex beendet

Göttingen (dpa) - Die coronabedingte Quarantäne für einen Wohnkomplex

in Göttingen mit rund 700 Bewohnern ist beendet. Die Verpflichtung
sei planmäßig um Mitternacht ausgelaufen, sagte ein Stadtsprecher am
Freitagmorgen. Der Zaun werde auf einer Seite derzeit abgebaut. An
einer anderen Straße bleibt der Zaun allerdings noch stehen - dort
finden Ein- und Auslasskontrollen statt, um sicherzustellen, dass
einzelne Bewohner, für die noch eine Quarantäne-Pflicht gilt, das
Gelände nicht verlassen. Bis Dienstag soll es zweimal täglich
kostenlose Mahlzeiten geben.

Ziel der Quarantäne war, den Infektionsausbruch mit rund 120
nachgewiesenen Ansteckungen zu begrenzen. Die Maßnahmen hätten
Wirkung gezeigt, sagte die Leiterin des Göttinger Krisenstabs, Petra
Broistedt, am Donnerstag. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan
Weil (SPD) hatte das Krisenmanagement der Stadt gelobt.

Insgesamt waren der Stadt zufolge 600 Zweittests durchgeführt worden.
Nur vier weitere Menschen hatten demnach ein positives Testergebnis.
Dabei habe es sich um Kontaktpersonen von Infizierten im familiären
Umfeld gehandelt. Nach Angaben der Stadt leben die Menschen unter
prekären Verhältnissen, die Wohnungen sind nur 19 bis 39 Quadratmeter
groß - teils sind dort Familien mit vier Kindern untergebracht.

Der Wohnkomplex war angesichts der vielen Infektionen am 18. Juni
unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor war es bereits in einem
anderen Hochhaus in Göttingen, dem Iduna-Komplex, zu einem größeren
Corona-Ausbruch gekommen.