Japaner entdecken alte Videospiele neu

Osaka (dpa) - Welcher Gamer kennt sie noch? «Dragon Quest», «Mega
Man», «EarthBound» und «Mana» - bei diesen Namen kommen ältere

Jahrgänge unter den Hardcore-Spielefreaks ins Schwärmen. Jetzt
erleben Video-Spiele und dazugehörige Konsolen aus den späten 1980er
und frühen 1990er Jahren eine unverhoffte neue Blütezeit, wie die
japanische Tageszeitung «Asahi Shimbun» am Freitag aus der «Denden
Town» in Osaka, dem Elektronik-Mekka im Westen Japans, berichtet.

Retro sei dort derzeit wieder schwer angesagt - und das dank der
Corona-Pandemie. Laut dem Anbieter gebrauchter Video-Spiele Super
Potato begann die Nachfrage nach Retro-Spielen im März zu steigen,
als öffentliche Schulen in Osaka wegen der Corona-Krise geschlossen
worden waren. Händler verzeichneten Umsatzzuwächse bis zu 40 Prozent.

Vor der Pandemie seien 90 Prozent der Kunden bei Super Potato vor
allem ausländische Besucher gewesen, hieß es. Jetzt aber seien es vor
allem japanische Familien. Wegen Corona seien die Zulieferketten
zeitweise gestört gewesen, worunter die Produktion moderner Konsolen
gelitten habe, sagte Yutaka Ishii, Präsident der Japan Retro Game
Association, der Zeitung. Stattdessen griffen viele Japaner zu alten,
gebrauchten Konsolen. Die seien «nostalgisch für Eltern und neu für
ihre Kinder».