Helmholtz-Zentrum will 2500 Menschen im Kreis Reutlingen testen

Reutlingen (dpa/lsw) - Die nach eigenen Angaben größte bundesweite
Corona-Antikörperstudie startet das Helmholtz-Zentrum für
Infektionsforschung (HZI) im Kreis Reutlingen. Von Mittwoch an sollen
innerhalb eines Monats 2500 Kreiseinwohner nach dem Zufallsprinzip
ausgewählt und zu Tests eingeladen werden. «Wir wollen sehen, wie
schnell sich die sogenannte Durchseuchung der Gesellschaft
entwickelt», sagte Studienleiter Gérard Krause.

Eine zweite Testreihe soll im Herbst oder Winter erfolgen. Genauso
wie im Kreis Reutlingen will das HZI in zirka acht weiteren deutschen
Kommunen vorgehen. Die unterschiedlichen Testorte und Testzeitpunkte
sollen eine verlässliche Übertragung der Ergebnisse auf die gesamte
Bundesbevölkerung ermöglichen. Neben Alter und Geschlecht sollen
beispielsweise auch Berufsgruppen abgefragt werden. 

Bei den Tests wird das Blut der Teilnehmer auf Antikörper gegen
Sars-CoV-2 untersucht, die bisherigen wissenschaftlichen
Erkenntnissen zufolge eine Immunität bewirken. Viele Covid-19-Fälle
verlaufen so milde, dass sie nicht erkannt werden. Das Wissen um die
tatsächliche Verbreitung des Virus könnte eine wichtige
Entscheidungsgrundlage im künftigen Umgang mit der Pandemie sein.