Paris: Kompromiss zu EU-Wiederaufbauplan noch nicht in Reichweite

Paris (dpa) - Wenige Wochen vor einem entscheidenden EU-Gipfel sieht
Frankreich einen Kompromiss zum europäischen Wiederaufbauplan von 750
Milliarden Euro noch nicht in Reichweite. «Wir sind noch nicht da»,
hieß es am Donnerstagabend aus Kreisen des Amts von Präsident
Emmanuel Macron.

Der 42-Jährige will an diesem Montag mit Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) im brandenburgischen Meseberg über die Strategie zur
Bewältigung der schweren Corona-Wirtschaftskrise beraten. Dazu gehört
auch der milliardenschwere EU-Konjunktur- und Investitionsplan. Der
Gipfel ist für den 17. und 18. Juli in Brüssel geplant.

Der Wiederaufbaufonds geht unter anderem auf eine Initiative von
Macron und Merkel vom Mai zurück und sieht zum größten Teil Zuschüs
se
vor. Es sei wichtig, im Juli zu einer Abmachung zu kommen, hieß es
aus den Élyséekreisen. Damit könne Europa zeigen, dass es effizient
sei. Man sei entschlossen, eine Einigung der 27 EU-Staaten rasch zu
erreichen.

Frankreich, das von der Corona-Pandemie hart getroffen wurde, erhofft
sich aus dem Programm 30 bis 40 Milliarden Euro. Macron war am
Dienstag mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte
zusammengekommen, dessen Land zu den «Sparsamen Vier» gehört. Diese
EU-Staaten haben noch Einwände bei dem Plan.