Scholz und Altmaier erleichtert über Lufthansa-Entscheidung

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat sich erleichtert gezeigt über
die Entscheidung der Lufthansa-Aktionäre für eine Kapitalbeteiligung
des Bundes und damit ein milliardenschweres Rettungspaket. Nun habe
der Konzern eine Perspektive «die gegenwärtig schwerste
Herausforderung ihrer Geschichte zu bestehen zu und zu überstehen»,
sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Donnerstag in
Berlin. Die Lufthansa habe eine Chance, daraus gestärkt
hervorzugehen. Die Beteiligung werde «keinen Tag länger» bestehen als

notwendig. Der Bund mische sich nicht ins operative Geschäft ein.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte, das sei eine gute Nachricht
für das Unternehmen selbst, die Beschäftigten und den
Wirtschaftsstandort Deutschland. «Mit den Finanzhilfen stabilisiert
die Bundesregierung ein großes deutsches Unternehmen, das kerngesund
war und durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in schwere
Turbulenzen geraten ist.»

Die Aktionäre des MDax-Konzerns hatten zuvor einer 20-prozentigen
Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik mit großer Mehrheit zugestimmt.
Das damit verbundene Hilfspaket über neun Milliarden Euro kann nun
umgesetzt werden. Bereits am Morgen hatten die Wettbewerbshüter der
Europäischen Union die deutschen Rettungsmaßnahmen final genehmigt.
Konkurrent Ryanair kündigte dennoch eine Klage gegen die Beihilfe an.
Dem sehe man «mit großer Gelassenheit entgegen», sagte Altmaier. Er
sei fest davon überzeugt, dass man faktisch und rechtlich «alle
wesentlichen Fragen» bedacht habe.