Deutschland stockt Hilfe für WHO auf mehr als 500 Millionen Euro auf

Genf (dpa) - Deutschland wird in der Coronakrise seine finanzielle
Unterstützung für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem
Jahr auf mehr als 500 Millionen Euro aufstocken. Das kündigte
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag bei einem Besuch
in Genf an. «Das ist der höchste Betrag, den Deutschland je in einem

Jahr an die WHO gezahlt hat», sagte Spahn. Zusätzlich zu den von
Deutschland zur Eindämmung des Coronavirus bereits zugesagten rund
110 Millionen Euro würden der WHO 200 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt. Diese Unterstützung müsse vom Parlament noch genehmigt
werden, aber die Regierung sei sehr zuversichtlich, dass das Anfang
Juli passiere, erklärte Spahn.

Außerdem würden weitere 41 Millionen Euro für die Hauptaufgaben der
WHO gezahlt. Auch würden Masken und medizinisches Gerät wie
Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt. Das sei als ein starkes
Zeichen der internationalen Solidarität zu verstehen. «Wir stehen
zusammen, um globale Gesundheitsprobleme zu bekämpfen», sagte Spahn.
Nationale Alleingänge bei internationalen Problemen seien zum
Scheitern verurteilt. Generell bleibe Deutschland ein starker
Unterstützer und kritischer Freund der Organisation.

Die WHO war in der Coronakrise unter starken Druck seitens der USA
geraten. US-Präsident Donald Trump hatte ihr vorgeworfen, zu spät
über die Gefahr informiert zu haben und unter chinesischem Einfluss
zu stehen. Die USA haben die Zusammenarbeit mit der WHO jüngst
beendet und wollen ihre Beiträge in andere globale
Gesundheitsprojekte stecken.