Fehlende Nachfrage macht Metall- und Elektro-Firmen zu schaffen

Berlin (dpa) - Vor allem die fehlende Nachfrage auf dem deutschen
Markt belastet die Metall- und Elektroindustrie einer neuen Umfrage
zufolge weiter schwer. Bei mehr als 45 Prozent der befragten
Unternehmen bleibt die Produktion in der Corona-Krise stark oder sehr
stark eingeschränkt, wie aus der Umfrage des Arbeitgeberverbands
Gesamtmetall hervorgeht. Damit erhöhte sich der Anteil leicht um drei
Prozentpunkte im Vergleich zur vorigen Umfrage Anfang Mai. «Das ist
leider eine sehr schlechte Situation», sagte
Verbands-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander am Donnerstag

Zwei Drittel der befragten Unternehmen nutzen aktuell Kurzarbeit.
Dennoch planen rund 40 Prozent, aufgrund der schwierigen Situation
die Zahl ihrer Beschäftigten in den kommenden Monaten zu verringern.
«Das bedeutet nicht zwingend Entlassung», betonte Zander. Vielmehr
könnten Arbeitsplätze auch abgebaut werden, indem freie Stellen nicht
neu besetzt würden.

Zu den am stärksten belasteten Branchen gehört demnach weiter die
Autoindustrie. Knapp 75 Prozent der Firmen dort gaben an, die
Produktion stark oder sehr stark reduziert zu haben. Bei der vorigen
Umfrage waren es allerdings noch 88 Prozent. «Wir können keine
Entwarnung geben», sagte Zander. Allenfalls deute das darauf hin,
dass der Tiefpunkt nun erreicht sein könnte.

Für fast die Hälfte der befragten Betriebe ist eine Erholung aber
nicht absehbar. Ob das Konjunkturprogramm der Bundesregierung helfe,
bleibe abzuwarten, sagte Zander. «Natürlich wäre es noch besser, wenn

wir eine Automobilprämie hätten. 92 Prozent der in Deutschland
produzierten Fahrzeuge sind Verbrennerfahrzeuge, aber das Thema ist
jetzt erstmal zur Seite gelegt.»