Medizinischer Dienst bestätigt weniger Behandlungsfehler

Hamburg (dpa/lno) - Gutachter des Medizinischen Dienstes der
Krankenversicherung Nord (MDK) haben in Schleswig-Holstein und
Hamburg im vergangenen Jahr 199 Behandlungsfehler bestätigt. Das sei
knapp ein Viertel (23,5 Prozent) aller stichhaltigen Vorwürfe
gewesen, teilte der MDK am Donnerstag mit. 2018 waren noch 235
Behandlungsfehler bestätigt worden. Nach Ländern aufgeschlüsselte
Zahlen gab es nicht.

Zunächst prüfen Gutachter, ob ein angezeigter Verdacht auch aus
medizinischer Sicht stichhaltig ist. Ist dies der Fall, folgt ein
ausführliches Gutachten. 2019 filterten die Gutachter aus 3271
Verdachtsfällen 846 stichhaltige Behandlungsfehler-Vorwürfe heraus.
2018 waren es 904. «Hinter jedem dieser Fälle steht der Leidensdruck
eines Patienten, der sich von der MDK-Begutachtung eine objektive
Überprüfung seiner Vorwürfe erhofft - und diese auch erwarten kann»
,
sagte Fachbereichsleiter Dimitrios Psathakis.

Die meisten der bestätigten Behandlungsfehler entfielen 2019 laut MDK
mit 24,1 Prozent auf den Bereich der Unfallchirurgie und bei
orthopädischen Operationen. 10,6 Prozent der Fehler passierten in der
Frauenheilkunde, 7 Prozent in der Zahnheilkunde, 5,5 Prozent in der
Neurochirurgie und 4,5 Prozent in der Pflege.