Grüne für höhere Gehälter für Gesundheitsberufe

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Grüne haben einen stärkeren
Fokus der Politik auf Menschen in systemrelevanten Berufen als Folge
der Corona-Krise gefordert. «Der erste Blick richtet sich auf die
Menschen, die den Laden in den letzten Monaten am Laufen gehalten
haben. Die beklatscht und gelobt werden, aber noch immer für
angemessene Löhne und faire Arbeitsbedingungen streiten», sagte
Grünen-Landeschef Steffen Regis am Mittwoch. Die Grünen haben dafür
einen Forderungskatalog erarbeitet.

Neben einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf fordert die
gemeinsam mit CDU und FDP im Land regierende Partei auch eine Abkehr
vom profitorientierten Gesundheitssystem. «Es geht um
Daseinsvorsorge, Rentabilität kann hier nicht das Maß aller Dinge
sein.» Die Gehälter im Gesundheitsbereich müssten deutlich steigen,
auch um die Berufe attraktiver zu machen und dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken. Dazu gehöre eine Reform der Fallpauschalen für
medizinische Leistungen.

«Pflegekräfte und medizinisches Fachpersonal halten uns wortwörtlich

am Leben und müssen dementsprechend honoriert werden», sagte Regis.
Als systemrelevant würden vor allem Berufe bezeichnet, die schlecht
bezahlt und weniger wertgeschätzt würden. Die Landesvorsitzende
Ann-Kathrin Tranziska brachte ein «Corona-Elterngeld» ins Spiel, das
analog zum Kurzarbeitergeld gezahlt werden könnte.