Werner: Keine Einreiseverbote für Besucher aus Corona-Hotspots

Erfurt (dpa/th) - Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hält
nichts von Einreise- und Beherbergungsverboten in Thüringen für
Bürger aus Corona-Risikogebieten. Die Erfahrungen der vergangenen
Wochen und Monate hätten gezeigt, dass entsprechende Ausbrüche in der
Regel lokal klar eingrenzbar seien, sagte Werner am Mittwoch nach
einer Telefonkonferenz der Gesundheitsminister der Länder der
Deutschen Presse-Agentur.

«Insofern halte ich es nicht für sinnvoll, einen ganzen Landkreis und
alle dort lebenden Menschen in Sippenhaft zu nehmen und ihnen den
wohlverdienten Urlaub zu versagen.» Werner zeigte sich überzeugt,
dass die Behörden vor Ort in den betroffenen Landkreisen gut und
gewissenhaft handelten. Dazu gehöre, die Nachverfolgung der Kontakte
und entsprechende Quarantänemaßnahmen, um Infektionsketten zu
unterbinden.

Nach den massenhaften Corona-Neuinfektionen im Kreis Gütersloh wollen
Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Bürger aus
Corona-Risikogebieten nur noch unter strengen Auflagen einreisen
lassen. In Schleswig-Holstein sollen sie sich künftig nach der
Einreise zwei Wochen in Quarantäne begeben. Niedersachsen erlässt ein
Beherbergungsverbot für Touristen aus der Region.

Auf der Insel Usedom waren Urlauber aus dem Kreis Gütersloh bereits
am Montag aufgefordert worden, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu
verlassen. Die Länder-Ressortchefs konnten sich laut Werner am
Mittwoch auf keine gemeinsame Handlungslinie einigen.