Fast 10 000 Corona-Tote und mehr als 210 000 Infizierte im Iran

Teheran (dpa) - Im Iran sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums
fast 10 000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 133 Corona-Patienten ums
Leben gekommen, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Mittwoch im
Staatsfernsehen. Im selben Zeitraum habe es mehr als 2500
Neuinfektionen gegeben. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell
bei 9996 und die der Infizierten bei 212 501, sagte die Sprecherin.

Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der Infektionen Ende Mai hat
der Iran die Anti-Corona-Maßnahmen gelockert. In fast allen Branchen
wurde seitdem die Arbeit wieder erlaubt. Nach Ansicht von Experten
ist dies der Hauptgrund für den erneuten Anstieg der Fallzahlen. Die
Lockerungen haben laut Gesundheitsministerium außerdem dazu geführt,

dass nur noch zehn Prozent der Bevölkerung die Hygienevorschriften
ernstnehmen. Das Ministerium plant nun die Einführung einer
Maskenpflicht.

Trotz Kritik an seiner Lockerungspolitik will Präsident Hassan Ruhani
seiner Linie treu bleiben. Er sei der Auffassung, dass die
Corona-Krise noch länger andauern und eine längerfristige
Einschränkung der Wirtschaftsaktivitäten nicht machbar seien. Die
Iraner sollten laut Ruhani lieber lernen, mit dem Virus zu leben.
Auch sein Gesundheitsminister Saeid Namaki ist der Ansicht, dass bis
ins Jahr 2022 kein Ende der Corona-Krise in Sicht sei.