Niedersachsen erlässt Beherbergungsverbot für Touristen aus Gütersloh

Nach der Häufung neuer Corona-Infektionen im angrenzenden Westfalen
erlässt Niedersachsen Beschränkungen für Touristen aus der Region.
Lehrkräfte von dort sollen vorerst nicht in Niedersachsen
unterrichten.

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsen erlässt nach dem massenhaften
Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh ein Beherbergungsverbot für
Touristen aus der Region. «Das Land wird die bereits in
Mecklenburg-Vorpommern und Bayern geltende Regelung im
Tourismusbereich anwenden auf Menschen aus dem Bereich Gütersloh»,
sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in Hannover. Eine
entsprechende Regelung werde gerade erarbeitet. Noch nicht
entschieden ist, ob sie generell für Regionen in Deutschland mit
einer erhöhten Zahl von Corona-Neufinfektionen gelten soll. «Wir sind
wachsam und gucken, was in Nordrhein-Westfalen passiert.»

Außerdem wurden Lehrkräfte aus dem Raum Gütersloh und Warendorf, die

an niedersächsischen Schulen unterrichten, aufgefordert, zunächst zu
Hause zu bleiben. «Es geht uns nicht um Diskriminierung oder
Ausgrenzung von Menschen aus Nordrhein-Westfalen», betonte die
Regierungssprecherin. Es gehe nicht darum, Menschen aus
Nordrhein-Westfalen abzuweisen. «Wir versuchen angemessen zu
reagieren auf die sich da abzeichnende Gefährdung.» Es gehe darum,
möglichst punktuell zu reagieren und den Wirtschaftsbetrieb in
Niedersachsen zu schützen.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch rund um die Fleischfabrik Tönnies
im angrenzenden Westfalen hatten Kreis und Stadt Osnabrück bereits
angeordnet, dass dort ab Mittwoch für Menschen aus Gütersloh und
Warendorf deckungsgleich alle Vorschriften gelten, die
Nordrhein-Westfalen für diese Regionen festgesetzt hat. Darüber
hinaus müssen alle Schüler, die Schulen im Gebiet Osnabrück besuchen,

sowie alle Kinder, die dort in Kindergärten, Kitas oder von
Tagesmüttern betreut werden, vom Mittwoch bis 30. Juni zu Hause
bleiben.