Unionsvertreter fordern Kurzarbeitergeld auch für Azubis

Berlin (dpa) - Vertreter der Unionsfraktion im Bundestag fordern über
die geplanten Azubiprämien hinaus weitere Hilfen für Betriebe zur
Sicherung von Lehrstellen in der Corona-Krise. Zur Entlastung der
Unternehmen sollten diese für ihre Azubis ab dem ersten Tag
Kurzarbeitergeld erhalten können, heißt es in einem Positionspapier.

«Um Auszubildenden zugleich Sicherheit zu garantieren, sollen
Betriebe das Kurzarbeitergeld so aufstocken, dass die Auszubildenden
100 Prozent ihrer Nettovergütung ohne Kurzarbeit erhalten», schreiben
der Berichterstatter für Berufliche Bildung der Unionsfraktion,
Stephan Albani und Yvonne Magwas (beide CDU) sowie Katrin Staffler
(CSU).

Ähnliche Forderungen hatte es auch aus der Wirtschaft gegeben.
Bisher müssen Betriebe auch ohne Arbeit für sechs Wochen die volle
Ausbildungsvergütung weiterzahlen, bevor sie für ihre Azubis
Kurzarbeitergeld bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen können.

Das Bundeskabinett wollte nach bisherigen Plänen an diesem Mittwoch
Hilfen zur Sicherung von Ausbildungsplätzen in der Krise auf den Weg
bringen. Firmen, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten weiter
wie gehabt oder sogar noch mehr ausbilden, sollen Prämien vom Staat
bekommen. Außerdem soll es Zahlungen für Unternehmen geben, die
Azubis von Betrieben übernehmen, die in der Pandemie Insolvenz
anmelden müssen. Genannt wurden vorab Summen von 2000 bis 3000 Euro.

Albani sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Die Prämien (...) werde
n
den Ausbildungsmarkt stabilisieren und die Zukunftsperspektiven der
jungen Menschen in Deutschland sichern. Dafür setzen wir 500
Millionen Euro ein.» Mit dem Paket runde man die Maßnahmen zur
Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie ab und setze ein starkes
Signal zur wirtschaftlichen Erholung.