Bericht: Tönnies-Mitarbeiter nach Bulgarien zurückgekehrt

Sofia (dpa) - In Bulgarien sind drei aus Deutschland heimgekehrte
Mitarbeiter des Fleischverarbeiters Tönnies unter Quarantäne gestellt
worden. Das sagte der Bürgermeister des südwestbulgarischen Beliza,
Radoslaw Rewanski, am Dienstagabend dem Fernsehsender bTV. Es handelt
sich um den mutmaßlich ersten Bericht in Bulgarien über Heimkehrer
nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies.

Die drei Tönnies-Mitarbeiter seien in Deutschland auf das Coronavirus
getestet worden, wüssten aber nicht, wie die Tests ausgefallen seien,
hieß es. Die Bulgaren sollen nach den Worten des Bürgermeisters
bereits am Mittwoch erneut auf das Virus getestet werden. «Uns geht
es gut», sagte einer der Männer. «Wir sind zurückgekehrt, weil wir

Angst hatten», erklärte er weiter.

Bulgarien hatte jüngst die Quarantänepflicht für Einreisende aus
Deutschland aufgehoben. Der Oberste Inspektor für Gesundheit und
Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, zeigte sich
besorgt, dass rückkehrende Tönnies-Mitarbeiter das Coronavirus in
Bulgarien weiter verbreiten könnten. «Es ist möglich, dass durch
diese Menschen auch ein zusätzlicher Import des Virus erfolgt», sagte
Kuntschew dem Staatsfernsehen BNT.

Das Balkanland Bulgarien ist vergleichsweise leicht von der
Coronavirus-Pandemie getroffen. Bei knapp sieben Millionen Einwohnern
wurden bisher 3984 Infektionen nachgewiesen. Es starben 207
Patienten. In der vergangenen Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen
schneller als zuvor - vor allem in der Hauptstadt Sofia und in
einzelnen Gemeinden im Süden des Landes.