Brandenburg plant weitere Corona-Lockerungen - Fußball für Erwachsene

Kinder in Brandenburg können bolzen, für Erwachsene ist das zum
Schutz vor dem Coronavirus noch nicht erlaubt, wenn sie nicht Profis
sind. Das soll sich ändern. Es sind noch mehr Freiheiten geplant.

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg sollen schon bald weitere
Corona-Einschränkungen fallen - vor allem für Freizeit- und
Amateursportler und für Reisende. Das kündigte Regierungssprecher
Florian Engels am Dienstag in Potsdam an. Fußball, Handball oder Judo
solle bald auch für Erwachsene möglich sein. Bisher ist das nur für
Kinder und Jugendliche der Fall. An Deck von Passagierschiffen soll
künftig auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden. In Reisebussen
solle der Mindestabstand von 1,5 Metern wegfallen, aber Masken wie in
öffentlichen Bussen und Bahnen sollten dort zur Pflicht werden.

Die rot-schwarz-grüne Landesregierung wolle über die Erleichterungen
am kommenden Dienstag entscheiden, sagte der Regierungssprecher. Auch
darüber, wann sie in Kraft treten: «Dies soll möglichst kurzfristig
erfolgen.» Darauf habe sich das Kabinett am Dienstag auf Vorschlag
von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verständigt. Die
Lockerungen für Besucher von Ausflugsschiffen und Reisebussen sollten
aus Gründen der Praktikabilität vorgenommen werden.

Brandenburg lockerte zahlreiche Einschränkungen zum 15. Juni, als
Kitas wieder komplett öffnen konnten und Kontaktbeschränkungen
wegfielen. Der Mindestabstand von 1,5 Meter und die Hygieneregeln
gelten aber weiter. Clubs, Diskotheken und Dampfsaunen sind zum
Beispiel noch geschlossen. Die jetzigen Regeln laufen vorerst bis zum
16. August.

Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Erik Stohn, schließt eine
Rückkehr zu Beschränkungen in Brandenburg wegen der Corona-Pandemie
nicht aus. «Sollte das wirklich ausbrechen in Größenordnungen, muss
man sich auch wieder über weitere Verschärfungen unterhalten», sagte

Stohn am Dienstag in Potsdam. Er sieht dafür aktuell aber keinen
Bedarf. «Wir haben ja auch Alarmmechanismen eingebaut», sagte Stohn.
Bei einem Virusausbruch könnten einzelne Einrichtungen geschlossen
werden, dann werde eine Quarantäne notwendig.

Der SPD-Fraktionschef stellte die Pflicht für Mund-Nasen-Schutz auf
Ausflugsschiffen infrage. «Es ist nicht so verständlich, warum im
Freien zum Beispiel auf Ausflugsdampfern auf dem Deck oben, weil es
rechtlich zum ÖPNV (öffentlichen Personennahverkehr) gehört, oben
eine Maske getragen werden muss», sagte Stohn. Die Maskenpflicht auf
diesen Schiffen war erst mit der neuen Verordnung eingeführt worden.