Studie: Deutschlands ist für Pandemien weniger anfällig

Düsseldorf (dpa) - Deutschland ist dank seiner Wirtschaftsstruktur
und seines Gesundheitssystems deutlich besser aufgestellt, um
Pandemien zu bewältigen, als viele andere Ländern Europas. Das ist
das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Studie der
Wirtschaftauskunftei Creditreform zu den ökonomischen,
gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen eines potenziellen
Pandemieausbruchs auf die EU-Länder und Großbritannien.

Dabei belegte Deutschland hinter Luxemburg den zweiten Platz unter
den Ländern, die dank ihrer Wirtschaftsstruktur, ihres
Arbeitsmarktes, des Gesundheitssystems, der Bevölkerungsstruktur und
der Kapazitäten für das mobile Arbeiten grundsätzlich am besten in
der Lage sind, mit Krankheitswellen wie der Corona-Epidemie fertig zu
werden. Die Plätze drei und vier belegten Dänemark und Schweden.

Gemeinsam sei diesen Ländern, dass die Möglichkeiten zum mobilen
Arbeiten weit verbreitet seien, das die Gesundheitssyteme über eine
hohe Qualität verfügten und dass die Zahl prekärer und
selbstständiger Beschäftigungsverhältnisse sehr gering sei.

Besonders anfällig für Pandemien sind der Studie zufolge Länder in
Südeuropa und an der europäischen Peripherie. Schlecht schnitten vor
allem Italien, Kroatien, Malta und Griechenland ab. In Italien - dem
Schlusslicht im Pandemie-Ranking - sorgen laut Creditreform der
verhältnismäßig hohe Anteil der Älteren an der Bevölkerung, Probl
eme
im Gesundheitssystem, die geringen Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten
und vor allem der problematische Arbeitsmarkt für eine
hohe Pandemie-Anfälligkeit.

Die Studie bewertete die grundsätzliche Anfälligkeit der Länder für

Pandemien, nicht ihren Umgang mit der Corona-Krise. So schnitt
Großbritannien in der Studie trotz der aktuellen Probleme im Umgang
mit Covid19 recht gut ab und belegte Platz 6 unter den strukturell am
besten gegen eine Pandemie gewappneten Volkswirtschaften.