Kretschmann und Eisenmann: kein Streit in Sachen Schulunterricht

Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg sollen die Schüler nach
den Sommerferien so weit wie möglich regulär in den Schulen
unterrichtet werden. Das teilten Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am
Dienstag in Stuttgart mit. Sie beteuerten, es gebe in dieser Frage
keinen Streit.

Eisenmann ist auch Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl 2021.
Am Montag hatten sich die beiden Spitzenpolitiker unterschiedlich zur
Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen nach den Sommerferien
geäußert. Kretschmann hatte in einem Interview der «Stuttgarter
Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» mit Verweis auf die hohe Zahl

an Lehrern, die zu Risikogruppen gehören, erklärt: «So kann man
keinen Regelbetrieb wie vor der Corona-Pandemie machen.» Eisenmann
hatte entgegnet: «Eine pauschale Absage eines Regelbetriebs zu diesem
frühen Zeitpunkt halte ich für falsch.»

Nun veröffentlichten Kretschmann und Eisenmann eine gemeinsame
Mitteilung. Darin erklärte Kretschmann: «Unser gemeinsames Ziel ist
es, dass alle Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nach den

Sommerferien wieder unterrichtet werden, und natürlich wollen wir
dabei auch so nah wie möglich an den Schulalltag in Vor-Corona-Zeiten
anschließen.» Und Eisenmann beteuerte, an dem Ziel, nach den Ferien
an den weiterführenden Schulen einen Regelbetrieb unter
Pandemiebedingungen anzubieten, habe sich für sie nichts geändert.

Kretschmann ergänzte: «Mir ist es dabei ganz wichtig, keine
Missverständnisse und falschen Erwartungen bei Eltern und Schülern
aufkommen zu lassen.» Bis es einen Impfstoff gegen das Coronavirus
gebe, könne es «hier und da» Abweichungen vom normalen Schulbetrieb
geben.