Kampf gegen Erblindung: Botond Roska erhält den Körber-Preis

Hamburg (dpa) - Für seine Arbeiten zur Erforschung des Sehens und der
Netzhaut erhält der ungarische Mediziner Botond Roska in diesem Jahr
den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische

Wissenschaft. Das teilte die Körber-Stiftung am Dienstag mit. Der
50-jährige Roska habe die Augenheilkunde revolutioniert und zähle zu
den weltweit führenden Experten, hieß es in einer Mitteilung.

Roska arbeitet daran, Erkrankungen der Netzhaut mit Gentherapien zu
heilen und zu lindern. Die klinische Erprobung seines Verfahrens bei
blinden Menschen habe bereits begonnen. Zuletzt sei es dem in Basel
forschendem Arzt gelungen, in Petrischalen eine vollständige
künstliche Netzhaut zu züchten, an der Therapien getestet werden
können. Nach Angaben der Körber-Stiftung sind weltweit geschätzt etwa

36 Millionen Menschen blind. Mehr als eine Milliarde leide an einer
erheblichen Sehbehinderung.

Der Körber-Preis, der zu den weltweit höchstdotierten
Forschungspreisen zählt, wird seit 1985 vergeben. Bislang sechs
Preisträgerinnen und Preisträger erhielten im Anschluss auch den
Nobelpreis. Die Körber-Stiftung will Botond Roska am 7. September im
Hamburger Rathaus auszeichnen.