RKI-Präsident: Mehrere Gründe für Corona-Ausbrüche in Fleischindustrie

Berlin (dpa) - Warum es besonders in der Fleischindustrie vermehrt
hohe Zahlen von Corona-Infizierten gibt, kann der Präsident des
Robert Koch-Instituts derzeit noch nicht sagen. Lothar Wieler verwies
bei einer Pressekonferenz des RKI am Dienstag in Berlin zum einen auf
die Wohnsituation der Arbeiter in der Fleischindustrie, aber auch auf
die niedrigen Temperaturen in den Schlachthöfen.

«Wir gehen davon aus, dass es «sowohl... als auch» ist», sagte
Wieler. In engen Wohnungen habe es das Virus einfacher, dass sei
einer der Grundregeln, sagte der RKI-Präsident. Niedrige
Temperaturen, um das Fleisch zu kühlen, könnten bei der Übertragung
des Corona-Virus ebenso eine Rolle spielen, wie Aerosole, bei der
über die Luft Stoffe übertragen werden.

In Deutschlands größtem Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück

sind mehr als 1500 Arbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet
worden. Als Folge hat das Land Nordrhein-Westfalen am Dienstag
weitere Einschränkungen für den Kreis Gütersloh angekündigt. Nach
Angaben der Landesregierung liegt das Zentrum der Ausbreitung mit den
meisten Infizierten in der Fleischzerteilung.