Söder sagt zweite Corona-Welle voraus

München (dpa/lby) - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat

davor gewarnt, die Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus
leichtfertig zu verspielen. «Dass es eine zweite Welle gibt, da bin
ich ganz sicher», sagte der CSU-Chef am Montagabend auf einem
Online-Podium der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in
München. Die Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Peking und anderswo
zeigten, dass schon ein Funke genüge. Solange es keinen Impfstoff und
kein Medikament gebe, sei die Sache noch nicht gelaufen.

Erwägungen, nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie
Leiharbeit und Werkverträge über diese Branche hinaus zu verbieten,
lehnte Söder ab. Leiharbeit könne der angeschlagenen Wirtschaft
nächstes Jahr sehr helfen. Vbw-Verbandspräsident Wolfram Hatz sagte,
im Maschinenbau gehe es nicht ohne Leiharbeit und Werkverträge.

Hatz und Söder kritisierten, dass die SPD eine breitere
Autokaufprämie im Konjunkturpaket verhindert habe. Das Thema Auto sei
noch nicht erledigt, sagte der Ministerpräsident. Aber mit dem
Konjunkturpaket sei bereits viel Geld da. Und wegen der kommenden
Bundestagswahl dürfte die Politik auch nächstes Jahr einen langen
Atem haben. Jetzt im Herbst sei vor allem wichtig, die
Verwaltungsverfahren zu beschleunigen und «die Fettschicht, die in
der Bürokratie entstanden ist, wegzuschneiden».

Nur mit einem großen Innovationsschub könne Bayern gestärkt aus der
Krise hervorgehen. Angesichts der Hightech-Konkurrenz in den USA und
China müsse Bayern jetzt einen Technologiesprung machen, forderte
Söder.