Schulleiter sehen Grundschulöffnung kritisch

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Schulleiter sehen die Rückkehr der
Grundschulen ab dieser Woche zum weitgehend regulären Unterricht für
alle Kinder mit Sorge. Nach wie vor gebe es in Hessen eine Quote von
Lehrkräften, die wegen eines zu hohen Krankheitsrisikos nicht
eingesetzt werden könnten, sagte der Vorsitzende des
Interessenverbandes hessischer Schulleitungen, Matthias Doebel, in
einem Interview der Radiowelle hr-Info. «Schauen wir uns die
hessenweite Quote von durchschnittlich 18 Prozent an, sieht das im
Detail anders aus», erklärte er.

Es gebe viele Schulen, die über eine solide 100 Prozent Personaldecke
verfügten, anderen Schulen fehle 30 Prozent des Personalstamms. Das
seien dann völlig andere Voraussetzungen, die dort vor Ort durch
Mehrarbeit, Abordnungen und Kurzverträge organisiert und abgefangen
werden müssten, sagte Doebel. Darüber hinaus sähen die
Hygienevorgaben vor, dass nur eine Lehrkraft pro Klasse eingesetzt
werden dürfe, um mögliche auftretende Infektionsketten zu
unterbrechen. «Das hat natürlich mit einem regulären Stundenplan
nichts mehr zu tun.»