Kurzarbeit für mehr als 200 000 Beschäftigte in Brandenburg

Potsdam (dpa/bb) - Wegen der coronabedingten Umsatzeinbrüche ist in
Brandenburg im März und April für rund 209 300 Erwerbstätige
Kurzarbeit angemeldet worden. Mit etwa 15 500 Arbeitnehmern war die
Gastronomie die am stärksten betroffene Branche, wie das
Wirtschaftsministerium auf eine parlamentarische Anfrage der
Linksfraktion im Landtag mitteilte.

In Brandenburg hinterließ die Pandemie auch im Einzelhandel mit etwa
15 100 Beschäftigten, für die Arbeitskürzungen angemeldet waren,
tiefe Spuren. An dritter Stelle folgt das Ausbaugewerbe mit der
Vorbereitung von Baustellenarbeit und Bauinstallation. Hier war für
14 800 Beschäftigte verkürzte Arbeit geplant. Mit 12 300
Arbeitnehmern waren Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen und mit
rund 10 000 Beschäftigten das Gesundheitswesen ebenfalls stark von
der Viruserkrankung betroffen.

Die relativ geringsten Folgen unter den gemeldeten
Wirtschaftsbereichen verzeichneten die Fischerei und Aquakultur mit
70 Anmeldungen, Bibliotheken, Archive, Museen, zoologische und
ähnliche Gärten (103) sowie die Getränkeherstellung (114). Wie viele

Beschäftigte in Brandenburg am Ende tatsächlich verkürzt arbeiteten,

stehe erst nach einer fünfmonatigen Wartezeit fest, wenn die Betriebe
die Anträge über die tatsächliche Kurzarbeit eingereicht haben,
erläuterte das Ministerium. Für den Monat März lägen Zahlen über
die
realisierte Kurzarbeit dann erst im September vor.

Im deutschlandweiten Vergleich liegt Brandenburg mit 21 Prozent der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit nach einer
am Montag veröffentlichten Schätzung des Münchner ifo-Instituts
gemeinsam mit sechs anderen Bundesländern auf Rang drei. Den höchsten
Anteil an Kurzarbeitern verzeichneten die Münchner Ökonomen mit 26
Prozent in Bayern. Das Institut bezieht sich dabei auf Beschäftigte,
die tatsächlich in Kurzarbeit sind. Die Zahl der Beschäftigten, für
die grundsätzlich Kurzarbeit angemeldet ist, liegt dagegen höher.