Ausbildung könnte in vielen Betrieben später starten

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Jugendliche in Sachsen-Anhalt könnten in
diesem Jahr nach Einschätzung von Wirtschaftsvertretern in vielen
Betrieben später in die Ausbildung starten. Es sei davon auszugehen,
dass viele Lehrverträge später geschlossen würden als üblich, sagte

Ausbildungsexpertin Stefanie Klemmt von der Industrie- und
Handelskammer Magdeburg. Ein Grund sei, dass viele
Orientierungsangebote wie Berufsfindungsmessen, der Zukunftstag oder
Betriebspraktika wegen der Corona-Beschränkungen ausgefallen seien.
Jetzt müssten andere Kennenlernmöglichkeiten zwischen Jugendlichen
und Ausbildungsbetrieben gefunden werden.

Derzeit gebe es rund 15,5 Prozent weniger geschlossene Azubiverträge
als im Vorjahreszeitraum, sagte Klemmt über die Situation im Norden
Sachsen-Anhalts. «Wir hoffen, dass sich das jetzige Minus bis
November oder Dezember aufhebt.»

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hatte zuletzt bereits
angekündigt, dass mit Kammern und Berufsschulen daran gearbeitet
werde, die Fristen für den Start ins neue Ausbildungsjahr flexibler
zu gestalten. Die Handwerkskammer Magdeburg verwies darauf, dass neue
Azubis nur in Ausnahmefällen nach dem 1. August starten sollten.