Rund 1200 Menschen suchen Hilfe bei Anti-Pädophilie-Projekt in Ulm

Ulm (dpa/lsw) - Rund 1200 Menschen haben sich in den vergangenen
Jahren hilfesuchend an das Präventionsnetzwerk «Kein Täter werden»
an
der Uniklinik Ulm gewandt, das kostenlos Therapien für Pädophile
anbietet. Insgesamt 45 Menschen seien an der dortigen Klinik für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Behandlung gegangen,
erklärte Netzwerk-Koordinatorin Elisabeth Quendler. 25 hätten die
Therapie bisher erfolgreich beendet. Ziel sei es, sexuelle Gewalt an
Kindern und Jugendlichen im Vorfeld zu verhindern, erklärte die
Sexualtherapeutin. Der im Juli 2014 gegründete Ulmer Standort ist
bislang der einzige im Südwesten.

Entstanden ist das Netzwerk aus spezialisierten Psychologen und
Ärzten 2005 an der Berliner Charité. «Kein Täter werden» gibt es
an
bundesweit elf weiteren Standorten - darunter Berlin, Hamburg und
Hannover. Die Spezialisten bieten Menschen mit einer sexuellen
Vorliebe für Kinder anonyme therapeutische Hilfe an. Die Kosten
tragen die gesetzlichen Krankenkassen.