Tönnies: Beschäftigte vor Quarantäne in Heimatländer zurückgere ist?

Gütersloh (dpa) - Der Kreis Gütersloh hat Hinweise, dass Beschäftigte

vor Verhängung der Quarantäne für sämtliche Tönnies-Beschäftigt
e am
Standort Rheda-Wiedenbrück abgereist sind. «Wir haben vermehrte
Mobilität wahrgenommen», sagte eine Kreissprecherin. Das sei dem
Kreis von Bürgern zugetragen worden. «Eine Handhabe, das zu
unterbinden, hatten wir zu der Zeit nicht.» Der Kreis hatte die
Quarantäne am Freitag angeordnet. Sie gilt auch für sämtliche
Haushaltsangehörige der Beschäftigten.

Am Standort Rheda-Wiedenbrück, dem größten Schlachtereibetrieb
Deutschlands, arbeiten nach Unternehmensangaben rund 6500 Menschen.
Rund die Hälfte aller Beschäftigten in der gesamten
Tönnies-Unternehmensgruppe arbeiten nach Angaben eines Sprechers über
Subunternehmen für Tönnies. Insgesamt seien Menschen aus 87 Nationen
für Tönnies tätig. Die mit Abstand größten Gruppen kämen aus Ru
mänien
und Polen. Rund ein Drittel der Beschäftigten mit ausländischer
Nationalität lebe mit ihren Familien in Deutschland.

Nach Angaben der Kreissprecherin hat der Leiter des Krisenstabs,
Thomas Kuhlbusch, im Zusammenhang mit den Abreisen bereits Kontakt zu
den Botschaften der Herkunftsländer aufgenommen und sie darüber
informiert. Einige Botschaften hätten sich auch selbst gemeldet.
Botschaftsvertreter nahmen auch an der Sitzung des Krisenstabs am
Sonntag in Gütersloh teil. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet,

dass Arbeiter nach Rumänien und Bulgarien abgereist seien.