Nachtestungen in Göttinger Wohnanlage haben begonnen

Göttingen (dpa/lni) - Die Stadt Göttingen hat am Samstag mit den
Nachtestungen von Bewohnern eines unter Quarantäne stehenden
Gebäudekomplexes begonnen. Wie ein Sprecher der Stadt sagte, sollten
am Nachmittag diejenigen erneut auf eine Corona-Infektion getestet
werden, die bei der ersten großen Testaktion ein negatives Ergebnis
hatten. Mit einem Ergebnis sei Anfang der Woche zu rechnen.

Die Stadt hatte rund 700 Bewohner eines Gebäudekomplexes unter
Quarantäne gestellt. Seit Donnerstag wurden bei knapp 120 Menschen
Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt. In der
Wohnanlage leben nach Angaben der Stadt mehr als 200 Kinder und
Jugendliche in prekären Wohnverhältnissen. Erst im Mai war es im nur
wenige hundert Meter entfernten 18-geschossigen Iduna-Zentrum zu
einem Corona-Ausbruch gekommen, weil nach Darstellung der
Stadtverwaltung dort Mitglieder mehrerer Familien bei privaten Feiern
die Hygiene- und Abstandsregeln verletzt hatten.

Die Stimmung in dem Haus sei am Samstag verhältnismäßig ruhig
gewesen, sagte der Stadtsprecher. Nachdem die Bewohner gesehen
hätten, dass sie mit Lebensmitteln und Essen versorgt werden und auch
eine medizinische Station aufgebaut wurde, habe sich eine anfängliche
Beunruhigung am Freitag wieder gelegt: «Das ist ja das A und O, dass
sich die Menschen informieren können. Wir haben auch Dolmetscher vor
Ort, da hat sich die Lage dann auch wieder relativ schnell
entspannt.»