SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach: Tönnies-Fleischfabrik schließen

Rheda-Wiedenbrück (dpa) - Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl
Lauterbach hat nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies gefordert, die
Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück sofort zu schließen. Er halte es
für «nicht vertretbar», dass überhaupt noch in dem Werk gearbeitet

werde, sagte Lauterbach am Samstag im WDR-Fernsehen.

Die Quelle der Infektionen sei noch nicht entdeckt. «Wir wissen
nicht, ist das in der Kantine passiert, auf dem Weg dorthin, in der
Verarbeitung selbst, ist es die Lüftung? Das heißt, da könnten sich
jetzt auch weiterhin Leute infizieren. Ich würde unter diesen
Umständen den Betrieb dicht machen.» Er wisse, dass das Fleisch dann
nicht mehr zu verarbeiten sei. «Dann ist das so.»

Der Kreis Gütersloh hatte am Freitag bekannt gegeben, dass nach der
Schließung des Schlachthofs und anderer Betriebsteile die
Zerlegebetriebe und der Versand erst am Samstagabend geschlossen
werden sollten. Der Kreis hatte dem Unternehmen in den
Produktionsbereichen eine sogenannte Arbeitsquarantäne gestattet, um
die zuletzt geschlachteten Tiere noch zu Lebensmitteln verarbeiten zu
können.

Ab Samstag sei dem Unternehmen nur noch in eng begrenzten Bereichen
wie Personalverwaltung, Unternehmensführung oder Technik eine
Arbeitsquarantäne erlaubt, hieß es in einer Mitteilung. Dies bedeute,
dass die Betroffenen sich nur zu Hause, in den zugelassenen
Betriebsbereichen und unter Beachtung von Hygieneauflagen auf dem
direkten Weg zur Arbeit und zurück aufhalten dürfen.