Berliner Kino Colosseum öffnet nicht wieder

Berlin (dpa) - Es gehört zu den ältesten Lichtspielhäusern
Deutschlands: Wenn im Juli in Berlin wieder die Kinos öffnen, bleibt
das Colosseum in Prenzlauer Berg geschlossen. Das Kino stellt den
Betrieb ein, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Sebastian Laboga
am Samstag mitteilte. Wegen der Hygiene-Auflagen zum Schutz vor
Corona-Infektionen sei ein rentabler Betrieb auf absehbare Zeit nicht
mehr möglich. Um die Kosten einzuspielen, müssten durchschnittlich 70
Prozent der Plätze belegt sein. Dies sei nicht zu erreichen, wenn
Besucher 1,50 Meter Abstand voneinander halten sollen.

Nicht nur die Corona-Krise setzt dem Kinobetrieb ein Ende. Der
Hauseigentümer habe den Pachtvertrag zum Jahresende gekündigt und
wolle auch an einen anderen Kinobetreiber nicht vermieten, teilte
Laboga mit. Eine Investorenlösung für die Betriebsgesellschaft komme
daher nicht in Frage. Die rund 45 Beschäftigten seien freigestellt.

Das Kino war vor rund 100 Jahren gegründet worden. Anfang der 90er
Jahre habe Filmproduzent Artur Brauner (1918-2019) das Gebäude von
der Treuhand gekauft und zum Multiplex-Kino umbauen lassen. Die
meisten Berliner Kinos öffnen am 2. Juli nach gut drei Monaten
Corona-Pause wieder.