Rückwärtsgang: Restaurants und Kirchen in Mexiko-Stadt bleiben zu

Mexiko-Stadt (dpa) - Geplante Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen
in Mexiko-Stadt sind wegen anhaltend hoher Infektionszahlen
verschoben worden. Für kommende Woche war in der mexikanischen
Hauptstadt die Wiedereröffnung in begrenztem Umfang unter anderem von
Einkaufszentren, Restaurants, Hotels und Kirchen vorgesehen gewesen.
Da die Stadt nach dem Ampelsystem der mexikanischen Behörden zur
Messung der Ausbreitung des Coronavirus noch immer auf rot stehe,
würden die Öffnungen vorerst nicht geschehen, teilte Bürgermeisterin

Claudia Sheinbaum am Freitag mit. «Wir müssen vorsichtig sein», sagte

sie.

Lateinamerika ist derzeit - fast vier Monate, nachdem dort die ersten
Fälle festgestellt wurden - einer der Brennpunkte der globalen
Corona-Pandemie. Mexiko hat - mit rund 20 000 - nach Brasilien die
zweithöchste Zahl der registrierten Todesfälle nach
Covid-19-Erkrankungen in der Region. Innerhalb Mexikos wurden mit
Abstand die meisten Fälle in der Hauptstadt gezählt. Mexiko-Stadt hat
rund neun Millionen Einwohner - der Großraum ist mit etwa 22
Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Nordamerikas.

Einige lateinamerikanische Länder haben inzwischen begonnen, ihre
Anti-Corona-Maßnahmen zu lockern. Angesichts steigender Fallzahlen
brachen allerdings manche dieser Staaten die Lockerungen bereits
wieder ab. Costa Ricas Regierung erklärte etwa am Freitag, dass die
dritte Phase der Wiedereröffnung dort verschoben werde, nachdem mit
119 die bisher höchste Zahl der Neuinfektionen an einem Tag gezählt
wurde. Es war geplant gewesen, ab Samstag nach Restaurants auch
Einzelhandelsgeschäfte und Kirchen mit begrenzter Auslastung öffnen
zu lassen. Auch das für Sonntag geplante Hinspiel des Finals der
Fußballliga wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.