US-Militär hält an Entlassung von Flugzeugträger-Kapitän fest

Washington (dpa) - Das US-Militär hält an der Entlassung des früheren

Kapitäns des US-Flugzeugträgers «USS Theodore Roosevelt» fest,
dem
ein Coronavirus-Ausbruch an Bord zum Verhängnis geworden war. Kapitän
Brett Crozier verbleibe in der Marine, werde aber auch künftig kein
Schiff mehr führen dürfen, sagte der zuständige Admiral, Michael
Gilday, am Freitag bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts.
Crozier habe nicht schnell und entschlossen genug gehandelt, um den
Coronavirus-Ausbruch an Bord zu stoppen, sagte Gilday.

Crozier war vor knapp drei Monaten entlassen worden, weil er infolge
des Ausbruchs offenbar an der normalen Befehlskette vorbei in einem
Schreiben eindringlich um Hilfe gebeten hatte. In dem Brief, der auch
an die Öffentlichkeit gelangt war, hatte Crozier eine rasche
Evakuierung des Schiffs mit rund 5000 Besatzungsmitgliedern
gefordert. Wenige Tage später reichte auch der amtierende
Marinestaatssekretär Thomas Modly seinen Rücktritt ein, nachdem er
wegen abfälliger Äußerungen über Crozier in die Kritik geraten war.


Bis Ende April war bei fast 1000 Besatzungsmitgliedern des
atomgetriebenen und hochgerüsteten Schiffs eine Infektion mit dem
Coronavirus nachgewiesen worden. Das Schiff lag vor der Pazifikinsel
Guam, wo die Soldaten ab Ende März in Quarantäne untergebracht
wurden. Ende Mai stach der Flugzeugträger wieder in See.