Gesetzliche Krankenkassen mit Milliarden-Defizit im ersten Quartal

Berlin (dpa) - Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben zum
Start ins Jahr ein Milliarden-Defizit verbucht. Nach den ersten drei
Monaten ergab sich ein Minus von 1,3 Milliarden Euro, wie das
Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Die
Finanzreserven der 105 Krankenkassen betrugen Ende März noch
18,3 Milliarden Euro. Das entsprach im Schnitt 0,83 Monatsausgaben -
gesetzlich vorgesehen sind mindestens 0,2 Monatsausgaben.

Ressortchef Jens Spahn (CDU) sagte: «Die Pandemie wirkt sich auch auf
die Finanzen der Krankenkassen aus.» Die aktuellen Zahlen seien aber
wenig aussagekräftig, belastbare Prognosen seien erst im Herbst zu
treffen. «Nach vielen Jahren finanzieller Stabilität müssen wir uns
aber darauf einstellen, dass die Schere zwischen Einnahmen und
Ausgaben größer werden wird», sagte Spahn. Deshalb werde es in diesem

Jahr einen zusätzlichen Bundeszuschuss von 3,5 Milliarden Euro an die
gesetzliche Krankenversicherung geben. «In wirtschaftlich schwierigen
Zeiten ist das ein gutes und richtiges Signal an Beitragszahler und
Arbeitgeber.»