Christopher Street Day in Stuttgart fällt deutlich kleiner aus

Stuttgart (dpa/lsw) - Eine Christopher-Street-Day- Demonstration wie
sonst mit Tausenden Teilnehmern und gut 200 000 Zuschauern am
Straßenrand wird es in Stuttgart dieses Jahr nicht geben. Das teilte
die Interessengemeinschaft CSD Stuttgart am Freitag mit. Solch eine
Veranstaltung sei in Zeiten von Corona nicht möglich. «Wir arbeiten
für den Nachmittag des 25. Juli 2020 jedoch an einer anderen Form der
Präsenz, um Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit für unsere Themen zu
schaffen», sagte IG-CSD-Geschäftsführer Christoph Michl.

Aktuell sei man in Kontakt mit den Behörden und der Community, ob
möglicherweise eine «Stellvertreter*innen-Kundgebung» in der
Innenstadt stattfinden könnte. Darüber hinaus werde sich der CSD
dieses Jahr online organisieren, teilte die Organisation mit. Es
werde am CSD-Wochenende (25. und 26. Juli) ein durchgängiges
Online-Pride-Event geben, das eine virtuelle Alternative zum
Straßenfest darstelle. Geplant seien Live-Übertragungen unter anderem
von der «KastellSommer»-Bühne im Römerkastell in Bad Cannstatt.

Der CSD Freiburg, der am vergangenen Wochenende hätte stattfinden
sollen, wurde verschoben und findet «unter Vorbehalt» am 19.
September statt. In Mannheim wurde der CSD wegen Corona ausgesetzt.

Vor 51 Jahren wehrten sich in der New Yorker Christopher Street die
Besucher der Schwulenbar «Stonewall Inn» gegen Polizeiwillkür.
Weltweit und auch in zahlreichen deutschen Städten wird jährlich mit
Straßenfesten und Demonstrationen an die Ereignisse erinnert, die als
Beginn der Emanzipationsbewegung sexueller Minderheiten gelten.