Bund setzt auf Corona-Eindämmung nach Fällen in Schlachtbetrieb

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung dringt auf die Eindämmung des
regionalen Infektionsgeschehens nach hunderten Corona-Fällen im
Schlachtbetrieb des Marktführers Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Es
komme jetzt darauf an, möglichst schnell die Infektionsketten zu
unterbrechen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am
Freitag in Berlin. Daher sei es richtig, dass im Landkreis Gütersloh
in großem Maßstab Reihentests angeordnet worden seien. Eine neue
Verordnung ermöglicht mehr Tests auch ohne Symptome auf Kassenkosten.
Das Robert-Koch-Institut habe Kontakt mit dem Gesundheitsamt vor Ort.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sprach von
einem «sehr schweren Ausbruchsgeschehen», das nun unter Kontrolle zu
bringen sei. Dieser erneute Corona-Fall zeige, dass die Pandemie noch
nicht vorbei sei. Die Einhaltung von Abstand und Hygieneregeln sei
wichtig, gerade auch bei Unternehmen, in denen Menschen auf engem
Raum zusammenarbeiteten und untergebracht seien.

Das Sozialministerium bekräftigte, an geplanten Verschärfungen beim
Arbeitsschutz und einem weitgehenden Verbot von Werkverträgen in der
Fleischbranche ab 2021 werde mit Hochdruck gearbeitet. Das Gesetz
solle so schnell wie möglich kommen. Eine Sprecherin sagte, sie gehe
davon aus, dass es im Sommer der Fall sei. Einen genauen Zeitplan
nannte sie nicht. Das Kabinett hatte Ende Mai zunächst Eckpunkte
beschlossen, daraus soll nun ein Gesetzentwurf erarbeitet werden.