Berlins Kultursenator stellt weitere 60 Millionen in Aussicht

Berlin (dpa) - Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hat den
von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Kulturbetrieben der
Hauptstadt weitere Millionenhilfen in Aussicht gestellt. Derzeit
werde im Senat überlegt, das im Mai aufgelegte Soforthilfeprogramm im
Umfang von 30 Millionen Euro noch mal um jeweils zweimal drei Monate
im gleichen Volumen, also mit insgesamt 60 Millionen Euro, zu
verlängern, sagte Lederer am Freitag im Inforadio des RBB. «Das ist
eine realistische Zahl.»

Empfänger der Senatshilfe wären unter anderem außer Clubs
Varieté-Theater, Einrichtungen der freien Szene, kleine Kinder- und
Jugendtheater sowie private Museen. Clubs seien mittlerweile als
Kulturorte anerkannt und die Stadt wisse, was sie an ihnen habe,
betonte Lederer. «Ich versuche alles zu tun, damit sie überleben,
aber ich kann natürlich keine Garantie abgeben.»

Das Soforthilfeprogramm für Clubs und kleinere Veranstalter dient
Lederer zufolge der Liquiditätssicherung, um Insolvenzen zu
vermeiden. «Da laufen im Moment die Auszahlungen.» Es gelte, eine
längere Durststrecke zu überwinden. «Wenn wir jetzt nicht helfen,
dann stehen wir am Ende mit einer sehr, sehr armen Kulturlandschaft
da.» Wegen der Corona-Risiken in Innenräumen werde das Clubleben
voraussichtlich noch lange ruhen. Und Festivals würden vermutlich
nicht mehr in diesem Jahr stattfinden können.