NRW-Minister zur Laschet-Kritik: «Nicht mehr alle Tassen im Schrank»

Düsseldorf (dpa) - Mit deutlichen Worten hat sich
Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hinter
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gestellt: «Wer ausgerechnet
Armin Laschet Ressentiments gegenüber Menschen aus anderen Ländern
unterstellt, hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank», twitterte
Stamp am Freitagmorgen.

«Ein Problem der heutigen Zeit ist, dass wir uns in Politik und
Medien geradezu zwanghaft missverstehen wollen», schrieb Stamp. Er
reagierte mit seinem Tweet auf die Debatte um eine Äußerung Laschets
vom Mittwoch. Der Ministerpräsident hatte auf die Frage, was der
Corona-Ausbruch beim Schlachtbetrieb Tönnies über die bisherigen
Lockerungen aussage, geantwortet: «Das sagt darüber überhaupt nichts

aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus
herkommt. Das wird überall passieren.»

Laschet hatte seine Äußerung am Donnerstag erläutert und auf die
Verantwortung der Betriebe hingewiesen. «Menschen gleich welcher
Herkunft irgendeine Schuld am Virus zu geben, verbietet sich. Mir ist
wichtig klarzumachen, dass das für mich wie für die gesamte
Landesregierung selbstverständlich ist», teilte Laschet mit.

Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte Laschets Zitat am Donnerstag
dennoch als «höchst gefährlich» kritisiert. Bei einem Besuch in
Bulgarien forderte Maas den stellvertretenden CDU-Vorsitzenden auf,
sich dafür zu entschuldigen.