Fall Greta: Erzieherin arbeitete in weiteren Einrichtungen

Düsseldorf/Viersen (dpa/lnw) - Im Fall des mutmaßlich ermordeten
Kita-Mädchens Greta (3) sind weitere Beschäftigungsverhältnisse der
tatverdächtigen Erzieherin ans Licht gekommen. Die 25-Jährige habe
bereits im August 2016 ein Anerkennungsjahr in einer Einrichtung in
Straelen begonnen, aber nicht abgeschlossen, sagte der der Leiter des
LVR-Landesjugendamts, Lorenz Bahr, am Donnerstag im Familienausschuss
des Landtags. Das Arbeitsverhältnis sei vorzeitig wegen «fehlender
Arbeitsinitiative» der Frau aufgelöst worden. Außerdem habe sie
seinerzeit erklärt, lieber in Kleingruppen zu arbeiten.

Anschließend sei die Erzieherin 2017 ein halbes Jahr lang
ehrenamtliche Mitarbeiterin in einer Einrichtung desselben Trägers
gewesen. In keiner der beiden Kitas sei es in der Zeit ihrer
Beschäftigung zu besonderen Vorkommnissen oder Beschwerden gekommen.

Die 25-jährige Erzieherin soll die dreijährige Greta in einer Kita in
Viersen heimtückisch ermordet haben. Ermittler gehen davon aus, dass
sie versuchte, das schlafende Kind zu ersticken. Das Mädchen war am
21. April von einem Notarzt wegen Atemstillstands aus dem
Kindergarten in Viersen ins Krankenhaus gebracht worden. Am 4. Mai
starb das Kind dort. Rechtsmediziner fanden Spuren, die auf
Gewalteinwirkung hindeuteten.

Auch in weiteren drei Kitas in Kempen Krefeld und Tönisvorst, in
denen die Tatverdächtige zuvor gearbeitet hatte, hatte es Notfälle
und Notarzteinsätze gegeben. Keiner der Träger hatte das
Landesjugendamt über die Vorkommnisse informiert.