WHO: Forscher stoppen Tests mit Hydroxychloroquin

Genf (dpa) - Internationale Forscher wollen Tests mit dem
Malaria-Medikament Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten
einstellen. Das Mittel habe die Sterblichkeit von schwer erkrankten
Patienten nicht reduziert, begründete die Weltgesundheitsorganisation
den Schritt am Mittwoch unter Berufung auf Testergebnisse.
Hydroxychloroquin war Bestandteil einer von der WHO koordinierten
Forschungsreihe mit mehr als 3500 Patienten in 35 Ländern. Dabei wird
untersucht, ob verschiedene schon vorhandene Medikamente etwa gegen
Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose einen Effekt gegen Covid-19
haben.

Nach einem Bericht in der Fachzeitschrift «The Lancet», dass
Hydroxychloroquin womöglich die Todesrate erhöhen könnte, waren die
Versuche Ende Mai vorübergehend ausgesetzt worden. Später zog das
Journal die Studie jedoch zurück, und die WHO gab Anfang Juni grünes
Licht für eine Fortsetzung der Tests.

In den USA hatte die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA)
am Montag ihre Ausnahmegenehmigung für Hydroxychloroquin zur
Behandlung von Covid-19-Erkrankungen widerrufen. Es sei angesichts
der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse «unwahrscheinlich»,
dass Hydroxychloroquin bei der Behandlung der Lungenerkrankung
wirksam sei, hieß es.