Großveranstaltungen länger verboten - Müritz Sail mit Plan B

Zahlreiche Events sind wegen der Corona-Pandemie in den Herbst
verschoben worden. Nun dauert das Verbot für Großveranstaltungen
länger an. Manch einer hat einen Plan B in der Tasche.

Waren/Greifswald/Mühlengeez (dpa/mv) - Die Veranstalter der Müritz
Sail in Waren haben enttäuscht auf das Verbot von Großveranstaltungen
bis mindestens Ende Oktober wegen der Corona-Krise reagiert. Ganz
überraschend sei es aber nicht gekommen, an einem Plan B werde schon
gearbeitet, sagte Mitorganisator Steffen Kerfers am Mittwoch. «Wir
wollen den Bürgern in Waren auf jeden Fall etwas bieten», erklärte
er. Die Müritz Sail war bereits vom Mai auf das erste
Septemberwochenende (3.-6.9.) verschoben worden. In den vergangenen
Jahren kamen stets um die 60 000 Besucher. Die Sail ist traditionell
der Auftakt für eine ganze Reihe maritimer Volksfeste im Nordosten.

Wie Kerfers sagte, könnte der Fokus diesmal mehr auf dem Wassersport
liegen. Denkbar seien Wettkämpfe im Standup-Paddeln. Andere
Trendsportarten könnten vorgestellt werden.

Zu den Events in Mecklenburg-Vorpommern, die der neuen
Verbotsregelung zum Opfer fallen dürften, gehört auch der
Mecklenburg-Vorpommern-Tag vom 18. bis 20. September in Greifswald.
Zu dem Ereignis, das alle zwei Jahre abwechselnd in Mecklenburg und
Vorpommern stattfindet, werden mehrere 10 000 Gäste erwartet. Die
Staatskanzlei wollte sich am Mittwoch noch nicht dazu äußern. Bislang
galt, dass Großveranstaltungen bis Ende August verboten sind.

Die Veranstalter der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung
MeLa in Mühlengeez bei Güstrow hatten die Messe bereits am Dienstag
abgesagt. Beim Landesbauernverband in Neubrandenburg rief das
Bedauern, aber auch Verständnis hervor. «Wir haben uns sehr auf diese
30. MeLa gefreut», sagt Bauernpräsident Detlef Kurreck am Mittwoch.
Sie sollte vom 10. bis 13. September stattfinden. Im Vorjahr hatte
die Agrarmesse mit mehr als 1000 Ausstellern rund 71 000 Besucher.

Die Geschäftsführerin des Messe- und Ausstellungszentrums (MAZ) als
Veranstalterin, Christin Mondesi, machte auf den wirtschaftlichen
Schaden durch die Absage aufmerksam. Im vorigen Jahr seien auf der
MeLa rund 6400 Mitarbeiter der Veranstalter, Dienstleister,
Aussteller, Zuchtverbände und Programmteilnehmer beschäftigt gewesen.