Medizinfirma B.Braun steigt bei Rhön Klinikum aus

Frankfurt/Melsungen (dpa) - Der Pharma- und Medizinbedarfsanbieter
B.Braun steigt beim fränkischen Krankenhausbetreiber Rhön Klinikum
aus. Das hessische Unternehmen hat das Angebot des Hamburger
Krankenhauskonzerns Asklepios angenommen, der Rhön Klinikum komplett
übernehmen will. B.Braun beende damit sein mehrjähriges Engagement
bei Rhön, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Melsungen mit.

Der Pharma- und Medizinbedarfsanbieter war seit 2013 als Großaktionär
an Rhön beteiligt und hielt zuletzt gut 25 Prozent der Anteile.
B.Braun hatte sich lange erbittert gegen die Übernahme von Rhön
gewehrt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Juni
hatten die Hessen versucht, mehrere Aufsichtsratsmitglieder bei Rhön,
darunter Firmengründer und Chefkontrolleur Eugen Münch, abzuberufen.
Auch wollte B.Braun die Satzung ändern, um Entscheidungen der
Hauptversammlung blockieren zu können. Beides fand keine Mehrheit.

Asklepios will Rhön Klinikum mit Sitz in Bad Neustadt an der Saale
komplett übernehmen und den Abstand auf Branchenführer Fresenius
Helios verkürzen - mit Hilfe von Rhön-Gründer und Teilhaber Münch.

Zusammen kamen sie bereits auf mehr als 50 Prozent der Rhön-Aktien.
Den verbleibenden Aktionären wurde ein Übernahmeangebot für 18 Euro
je Anteil gemacht.

Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme genehmigt, bei Rhön
laufen Verhandlungen über die Trennung von Chef Stephan Holzinger.
Mit dem Ausstieg von B.Braun bei Rhön und dem Übertragen der Aktien
kommt Asklepios dem Ziel der vollständigen Übernahme des
Klinikbetreibers einen großen Schritt näher.