Grüne fordern normalen Schulbetrieb an Grundschulen ab 1. Juli

München (dpa/lby) - Die Landtags-Grünen fordern die Rückkehr zum
normalen Unterricht an den Grundschulen bereits ab 1. Juli - und zwar
unter Aufhebung der 1,5-Meter-Abstandsregel in den Klassenzimmern.
«Es wäre absurd, Familienfeiern in geschlossenen Räumen bis 50
Personen zuzulassen, das Hochfest der Schulfamilie - den gemeinsamen
Präsenzunterricht - aber nicht», sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann
am Mittwoch nach einer Fraktionssitzung im Landtag in München. Die
Rückkehr zu einem Regelbetrieb an den Grundschulen sei unabdingbar.
Derzeit findet der Schulunterricht überall nur in kleineren Gruppen
statt, und zwar je nach Schule im tage- oder wochenweisen Wechsel.

Die schulpolitische Sprecherin Anna Toman erklärte, die Entscheidung
über Schulöffnungen wolle man den Schulen und Schulämtern vor Ort in

Abstimmung mit den Gesundheitsämtern überlassen. «Es ist wichtig, ein

solches Verfahren bayernweit schnell zu etablieren, um bei möglichen
künftigen Corona-Ausbrüchen regional reagieren zu können und
neuerliche bayernweite Schulschließungen zu vermeiden», betonte sie.
Co-Fraktionschefin Katharina Schulze nannte die Forderung ihrer
Fraktion einen wichtigen Schritt, unter anderem, «um die fortdauernde
Benachteiligung der Familien in der Coronakrise endlich zu beenden».

Die Landtags-Grünen begründen ihre Forderung damit, dass zunehmend
auch wissenschaftliche Studien zum Ergebnis kämen, «dass kleine
Kinder scheinbar weniger gefährdet durch das Coronavirus sind und den
Erreger auch nicht mehr, sondern eher weniger verbreiten».

Konkret schlägt Toman vor: «Das Infektionsrisiko lässt sich
eingrenzen und eine mögliche Infektion leicht nachverfolgen, wenn
Klassenverbände in den Schulen sowohl im Unterricht als auch in den
Pausen unter sich bleiben.»