Corona-Ausbruch: Tönnies stoppt Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück (dpa) - Wegen des Corona-Ausbruchs ist der
Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gestoppt. Die
Schlachtungen seien bereits am Mittwochmittag eingestellt worden, nun
würden weitere Bereiche nach und nach heruntergefahren, teilte das
Unternehmen mit. Wie lange der Produktionsbereich geschlossen bleibe,
müssten die Behörden nach Lage entscheiden. Der Landrat des Kreises
Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), sagte am Mittwoch bei einer
Pressekonferenz, er habe die Schließung verfügt.

Als mutmaßliche Gründe für die zahlreichen Infektionen nannte das
Unternehmen die Rückkehr von Arbeitern nach Heimaturlauben sowie die
Kühlung in Bereichen der Firma. Gekühlte Räume beförderten offenbar

das Übertragen des Virus auf viele Personen, so Tönnies-Vertreter
Gereon Schulze Althoff.

Laut Adenauer wurden 1050 Tests gemacht, wobei von bisher gut 500
ausgewerteten rund 400 positiv ausgefallen seien. Weitere Befunde
stünden noch aus. Der Test besage nicht, dass die 400 Betroffenen
aktuell noch erkrankt und ansteckend seien, so die Verantwortlichen.
Er schlage auch später noch an.

«Wir können uns nur entschuldigen», sagte Tönnies-Sprecher Andre
Vielstädte. Man habe «intensiv» daran gearbeitet, das Virus «aus de
m
Betrieb zu halten». Dem Unternehmen zufolge ist noch nicht ganz klar,
ob es einen oder mehrere Infektionsherde gebe. Der oder die Herde
müssten in den vergangenen Wochen in den Betrieb herein getragen
worden sein, da die behördlich verordneten Tests vor drei bis vier
Wochen bei den betroffenen Mitarbeitern noch negativ gewesen seien.